Das Imam Reza Mausoleum (persisch: حرم علی بن موسی الرضا) (im Deutschen auch als Imam-Reza-Schrein bekannt) ist ein umfangreicher Gebäudekomplex in Maschhad, in dessen Zentrum das Grab des Imam Ali Reza (a.) liegt.
Zu dem Gebäudekomplex gehören die Gouharschad-Moschee, ein Museum, eine Bibliothek, vier Seminare, ein Friedhof, die Radhawi-Universität für islamische Wissenschaften, einen Speisesaal für Pilger und Arme, mehrere große Gebetshallen, Infrastrukturgebäude sowie weitere Gebäude.
Das eigentliche Mausoleum umfasst eine Fläche 267.079 m². Hinzu kommen sieben Innenhöfe die den Schrein umgeben mit einer Fläche von 331.578 m², so dass der gesamte Gebäudekomplex 598.657 m² umfasst.
Imam Ali Reza (a.) soll nach seiner Ermordung neben Harun al-Raschid beigesetzt worden sein. Seither heißt die damals unbekannte Ortschaft Maschhad ar-Rida (Ortschaft des Reza). Gegen Ende des 9. Jh. n.Chr. wurde der damals kleine Schrein mit einer Kuppel ausgestattet. Ringsherum entstanden viele Einkaufsstätten für die zunehmende Zahl der einströmenden Pilger.
Im Jahre 993 wurde der Schrein von dem Ghaznawiden Sebük Tigin zerstört. Sein Sohn, Mahmud von Ghazna ließ im Jahr 1009 n.Chr. den Schrein wieder aufbauen und zu einem Mausoleum erweitern. Um 1150 n.Chr. erfolgte die nächste Ausbaustufe mit weiteren Gebäuden durch den seldschukischen Sultan Ahmad Sandschar. Der Legende nach wurde sein Sohn in dem Schrein geheilt, was als Wunder gedeutet wurde. Muhammad Chudabande (Öljeitu), der sich um 1310 n.Chr. offiziell zur Schia bekannt hat, ließ unmittelbar darauf das Mausoleum erweitern. Ibn Battuta besuchte Maschhad im Jahr 1333 und berichtete von einer großen durch Pilger geprägten Stadt mit zahlreichen Obstbäumen, Flüssen und Mühlen. Unter dem Timuriden Schah Ruch wurde die Stadt und das Mausoleum zur wichtigsten Stätte der Dynastie. 1418 wurde neben dem Mausoleum die Gowharschad-Moschee gebaut, die von Schah Ruchs Ehefrau Gowhar-Schad finanziert und daher nach ihr benannt worden ist.
Nach dem Sieg der Islamischen Revolution wurde der Schrein verwaltet von der Stiftung Astane Qudse Radhawi, die auch aufgrund der immer weiter steigenden Pilgerzahlen den Komplex umfassend erweitert hat. Am 20. Juni 1994 gab es einen terroristischen Bombenanschlag im Mausoleum von damals in der Westlichen Welt unterstützten Terrororganisationen, bei dem 26 Menschen ermordet wurden.
Der Schrein ist auf der seit 2004 herausgegebenen 100-Rial-Münze der Islamischen Republik Iran sowie auf zahlreichen Briefmarken abgebildet.
Der Gesamtkomplex umfasst insgesamt sieben Innenhöfe, die im Persischen „Sahn“ genannt werden:
- Sahn Inqilab – „Innenhof der Revolution“
- Sahn Azadi – „Innenhof der Freiheit“
- Sahn Imam Khomeini „Innenhof für Imam Chomeini“
- Sahn Gowharschad-Moschee
- Sahn Quds „Innenhof für Jerusalem“
- Sahn Dschumhuri Islami – „Innenhof der Islamischen Republik“
- Sahn Dschameh Radhawi – „Versammlungs (Freitags-)innenhof Radhawi“
- Sahn Ghadir „Innenhof für Ghadir“
Die Innenhöfe verfügen über insgesamt 14 Minarette und drei größere Brunnen. Von den Innenhöfen (Sahn) führen nach Gelehrten [faqih] benannte Gänge (Bast) zu den inneren Bereichen der Moschee bzw. des Mausoleums.
- Bast Scheich Toosi – (benannt nach Abu Dscha’far Muhammad ibn al-Hasan al-Tusi), der Gang führt zur zentralen Bibliothek
- Bast Scheich Tabarsi (benannt nach Tabarsi)
- Bast Scheich Hurr Aamili (benannt nach al-Hurr al-Aamili)
- Bast Scheich Baha’i (benannt nach Bahauddin Amili)
Die Bast-Gänge führen zu insgesamt 21 inneren Hallen (Riwaq), die die Grabkammer umgeben. Unmittelbar neben der Grabkammer steht eine weitere Moschee aus dem 10. Jh. n.Chr., die als Bala-e-Sar Moschee.
Mindestens einmal im Jahr kommt Imam Chamene’i nach Maschhad und besucht Imam Ali Reza (a.) und vollzieht die Entstaubungszeremonie.