Über Perserteppiche
Wussten Sie, dass die Teppichweberei im Iran bis in die Bronzezeit um 5000 v. Chr. zurückverfolgt werden kann? Leider sind von diesen Teppichen heute nur noch einige abgenutzte Reststücke erhalten. Teppiche gehören zu den wichtigsten und natürlich auffälligsten Gegenständen in einem persischen Haus. Man findet sie in allen Formen, Farben und Arten.
Diese schönen rechteckigen Bodenbeläge, die wir Farsh oder Ghali nennen, sind voller interessanter und symbolischer Muster. Manchmal erzählen sie alte Geschichten über persische Helden und Mythen, und manchmal stellen sie die natürlichen Elemente des Iran dar. Persische Kinder verbrachten viel Zeit damit, diese Figuren anzuschauen und mit ihnen zu spielen. Vielleicht der weiße Tau aus Shahnameh! Und natürlich gelang es ihnen immer, sie zu besiegen!
Das Teppichmuseum in Teheran
1976 wurde die Gründung eines Teppichmuseums in Angriff genommen. Deshalb wurden einige der qualifizierten Experten für Teppiche in verschiedene Städte und Länder gesandt, um einige Stücke von wertvollen Teppichen zu erwerben. Das dauerte selbstverständlich seine Zeit, so dass zur Eröffnung noch nicht die heutige Anzahl vorhanden war. Das Museum wurde am 12. Februar 1978 eröffnet.
Die Ausstellungsfläche des Museums beträgt 3.400 m². Sie besteht aus zwei großen Hallen für handgeknüpfte Teppiche und gewebte Kelims. Üblicherweise befinden sich 200 Teppiche in der Ausstellung, auch die Meisterwerke der Persischen Teppiche, die in den Hauptzentren wie Kashan, Kerman, Isfahan, Tabriz, Khorasan und Kurdistan, hergestellt wurden.
Einer der ältesten und wichtigsten Teppiche, der in diesem Museum ausgestellt ist, stammt aus der Safawidenzeit und wird „Sangeshku“-Teppich genannt. Weiterhin sind sieben Tierteppiche zu sehen, der „Sheikh Safieddin Ardebili“-Teppich, Gartenteppiche sowie Polenteppiche, das sind einige der kostbarsten Teppiche, die zu diesem Museum gehören.
Die Teppiche, die unter dem Namen „Polenteppiche“ bekannt sind, wurden in Isfahan im 17. Jahrhundert im Auftrag eines polnischen Prinzen hergestellt. Die Teppiche wurden dann nach Polen gebracht und erhielten so ihren Namen. Das Material dieser Teppiche war Seide, die mit Naturfarben gefärbt war, und mit Gold- und Silberfäden broschiert wurde. Von dieser Art wurden ca. 300 Teppiche identifiziert, die über die ganze Welt verstreut sind. Von diesen wurden bisher sieben in den Iran zurückgebracht.
Der 1949 in einem Skythengrab in Sibirien gefundene Pasyryk-Teppich, dessen Entstehung auf 500 v. Chr. datiert wurde, und der als der älteste persische Teppich der Welt gilt, befindet sich nur als Nachknüpfung im Teppichmuseum in Teheran – das Original ist in der Eremitage in St. Petersburg.
Einige Teppiche enthalten Bilder aus Schahname und zeigen die Bezüge persischer Teppiche zur persischen Literatur.
Die dem Museum angegliederte Bibliothek enthält über 7.000 Bücher über Teppiche. Es sollte erwähnt werden, dass es eine Sammlung der wertvollsten Bücher, Veröffentlichungen und Forschungsstücke über persische Teppiche in der Bücherei gibt, die sehr kostbar sind. In dem Bestand der Bibliothek finden sich auch Filme und Dias über die Herstellung von Teppichen und Kelime.
Um die Kunst des Webens von Kelims und des Knüpfens von Teppichen zu erhalten, bietet das Museum eine Reihe von Kursen an: vom Teppichweben, Entwerfen von Mustern und Reparatur von beschädigten Teppichen und Kelims. Am Ende dieser Kurse erhalten die Teilnehmer ein anerkanntes Zertifikat. Es gibt auch einen Reparaturladen, der wertvolle Teppiche von deren Besitzern repariert. Dieser Laden wurde auf Wunsch von Sammlern und Besitzern wertvoller Teppiche gegründet.